Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Lebensmittelchemie

Fachbereich Chemie
MLU Halle-Wittenberg


Studiengang Lebensmittelchemie
Kurzinformationen


Studienvoraussetzung

Bewerber/innen sollten Freude an Naturwissenschaften und experimentellen Arbeiten haben. Voraussetzung sind fundierte Grundkenntnisse in den Naturwissenschaften und in der Mathematik.

Lebensmittelchemie ist ein angewandtes Fach. Es werden "Anleihen" in vielen Fachgebieten gemacht. Dies fördert die interdisziplinäre Denk- und Arbeitsweise. Vor allem spielen analytisch-chemische Fragestellungen eine wichtige Rolle, aber auch mikrobiologische, biochemische, botanische, lebensmittelrechtliche Aspekte sind bedeutend.

Bildungsvoraussetzung für die Aufnahme eines Studiums der Lebensmittelchemie ist die allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife oder eine als gleichwertig anerkannte Hochschulzugangsberechtigung.

Das Studium kann nur zum Wintersemester aufgenommen werden.


Studium (Übersicht)

Mit Beginn des Wintersemesters 2000/01 wurde am Fachbereich Chemie der Universität der Staats-examensstudiengang Lebensmittelchemie erstmals angeboten.

Die Mindeststudiendauer des Hochschulstudiums beträgt 9 Semester und schließt mit der Ersten Staatsprüfung ab. Es folgt eine einjährige Praktikantentätigkeit an einer für diese Ausbildung zugelassenen Chemischen Untersuchungsanstalt, die mit der Zweiten Staatsprüfung abschließt. Eine Promotion ist für den weiteren beruflichen Werdegang nicht unbedingt notwendig.

Das Lebensmittelchemiestudium gliedert sich in ein

  • Grundstudium (1. - 4. Fachsemester),
  • Hauptstudium (5. - 8. Fachsemester) und die
  • wissenschaftliche Abschlußarbeit (9. Fachsemester).

Grundstudium

Das Grundstudium des Studienfaches Lebensmittelchemie ist zum Teil deckungsgleich mit dem Studium der Chemie. Es werden Vorlesungen, Übungen und Praktika zu folgenden Fächern angeboten:

  • Anorganische Chemie
  • Organische Chemie
  • Physikalische Chemie
  • Analytische Chemie
  • Naturstoffchemie/Biochemie
  • Toxikologie/Rechtskunde
  • Mathematik/Informatik
  • Experimentalphysik
  • Biologie/Botanik.

Hauptstudium

Ein Schwerpunkt des Hauptstudiums sind lebensmittelchemische Praktika. Dort werden insbesondere analytisch-chemische Arbeitstechniken erlernt. Daneben werden Vorlesungen, Übungen und Praktika zu folgenden Fächern angeboten:

  • Lebensmittelchemie
  • Lebensmitteltoxikologie
  • Lebensmitteltechnologie
  • Lebensmittel- und Umweltanalytik
  • Umweltchemie
  • Biotechnologie
  • Lebensmittelrecht
  • Mikrobiologie
  • Botanik/Mikroskopie
  • Ernährungslehre, Ernährungswirtschaft.

Im 9. Fachsemester wird eine wissenschaftliche Abschlußarbeit angefertigt.

Weiterhin hat jeder Student die Möglichkeit, aus einem umfangreichen Angebot an Spezialvorlesungen auszuwählen und sich ein vertieftes Wissen anzueignen. Die Themen für die wissenschaftliche Abschlußarbeit und auch für Dissertationen werden entsprechend den Forschungsschwerpunkten an den Instituten vergeben.


Praktische Ausbildung

Die Ausbildung zum staatlich geprüften Lebensmittelchemiker erfordert eine einjährige Praktikantenzeit in einem dafür zugelassenen Chemischen Lebensmitteluntersuchungsamt. Im Anschluß daran kann die zweite staatliche Prüfung (Zweite Staatsprüfung) abgelegt werden. Sie ist die Voraussetzung für den Ausweis als staatlich geprüfter Lebensmittelchemiker.


Berufsbild

Lebensmittelchemiker sind wissenschaftlich ausgebildete Experten in einer speziellen Disziplin der Chemie, die in erster Linie dem Schutz des Verbrauchers verpflichtet ist. Ihr Ziel ist vor allem,

  • die Zusammensetzung der meist sehr kompliziert aufgebauten Lebensmittel und ihrer Rohstoffe zu ermitteln und das Wissen darüber laufend zu erweitern,
  • die Reaktionen der Inhaltsstoffe von Lebensmitteln bei der Lagerung, Zubereitung und Verarbeitung im gewerblichen und industriellen Maßstab zu untersuchen und die Kenntnisse zu nutzen, um die Qualität der Erzeugnisse laufend zu verbessern,
  • unerwünschte natürliche Bestandteile sowie Spuren von Rückständen und Verunreinigungen in Lebensmitteln und Trinkwasser aufzuspüren, die Quellen möglicher Belastungen zu erkennen und zu beseitigen,
  • die verfügbaren Methoden, insbesondere für Spurenanalysen, und ihre Leistungsfähigkeit ständig weiterzuentwickeln, um möglichst zuverlässige und aussagekräftige Meßdaten zu gewinnen.
  • die Art, Reinheit und Wirkungsweise von Zusatzstoffen zu überprüfen und deren optimale und sichere Anwendung zu gewährleisten,
  • die erhaltenen Untersuchungsergebnisse umfassend lebensmittel- und umweltrechtlich zu bewerten.

Berufsausübung

Das Berufsbild des Lebensmittelchemikers ist zur Zeit in einer Phase des Umbruchs. Das klassische Berufsbild in der staatlichen Lebensmittelüberwachung gilt heute nur noch für einen geringen Anteil der Berufskollegen. Wissenschaftlich-technische Neuerungen des Fachs, die Internationalisierung von Produktion und Vertrieb sowie die kritische Diskussion des Themas "Lebensmittel" in der Öffentlichkeit zeigen die breit angelegten Betätigungs- und Entwicklungsmöglichkeiten in diesem Berufsfeld.

Für Untersuchungen und Beurteilungen im Rahmen der amtlichen Lebensmittelüberwachung sind Lebensmittelchemiker meist in Chemischen Untersuchungsämtern der Bundesländer tätig; hinzu kommen Positionen bei Ministerien und Vollzugsbehörden.

Freiberuflich tätige Lebensmittelchemiker in einem selbständigen Handelslabor (Umweltlabor) beraten Hersteller, Importeure und Handel durch Untersuchungen und rechtliche Beurteilungen ihrer Güter.

In der Ernährungswirtschaft sowie in der Kosmetik­ und Bedarfsgegenstände-Industrie haben Lebensmittelchemiker umfangreiche Aufgaben in Forschungs­ und Entwicklungslaboratorien und sind meist rechtlich verantwortlich für alle Kontrollfunktionen und die Qualität der Produkte.

In der Lebensmittelforschung arbeiten Lebensmittelchemiker an Universitätsinstituten sowie an Forschungsanstalten des Bundes und der Lebensmittelwirtschaft. Darüber hinaus ergeben sich zahlreiche weitere Tätigkeitsbereiche in Laboratorien und Untersuchungsstellen im Bereich des Trinkwassers, der Umwelt (Abwasser, Luft und Boden), der Landwirtschaft, der chemischen und pharmazeutischen Industrie, der chemischen Toxikologie, gerichtlichen Analytik und klinischen Chemie, also überall dort, wo die speziellen Kenntnisse des Lebensmittelchemikers in der Analytik komplexer Substrate und der Beurteilung der Ergebnisse gefragt sind.


Weitere Informationen/ Wichtige Adressen

Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
FB Chemie
Kurt-Mothes-Str. 2
D-06120 Halle/Saale
Tel.:   (0345)5525601
Fax :   (0345)5525223
Internet:   http://www.chemie.uni-halle.de

Dekanat/Studienabteilung/Prüfungsamt
des FB Chemie
Kurt-Mothes-Str. 2
D-06120 Halle/Saale
Tel.:   (0345)55 25601

Fachstudienberatung Lebensmittelchemie
Kurt-Mothes-Str. 2
Prof. Dr. W. Lorenz   Tel.:  (0345)55 25733
Frau K. Baranowski   Tel.:  (0345)55 25601

Allgemeine Studienberatung für die
gesamte Universität
Dezernat II - Servicebüro für Studierende - Universitätsring 3
D-06120 Halle/Saale
Tel.:   (0345)5521-306/ 308/ 322/ 317

Institut für Anorganische Chemie          Tel. (0345)55 25659
Institut für Organische Chemie              Tel. (0345)55 25661
Inst. f. Analytik u. Umweltchemie           Tel. (0345)55 25731
alle Kurt-Mothes-Str. 2
D-06120 Halle/Saale

Institut für Physikalische Chemie
Mühlpforte 1
D-06108 Halle/Saale
Tel.:   (0345)55 25811

Institut für Technische Chemie und Makromolekulare Chemie
Schloßberg 2
D-06108 Halle/Saale
Tel.:   (0345)55 25901

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