Chemie/Bachelor
Fachbereich Chemie
MLU Halle-Wittenberg
Bachelorstudiengang CHEMIE
Masterstudiengang CHEMIE
Charakterisierung der neuen Studiengänge / Bachelor- und Masterstudiengang CHEMIE
An vielen deutschen Hochschulen sind derzeit umfassende Studienreformen im Fach Chemie im Gange oder bereits abgeschlossen. Dabei wird der Diplomstudiengang CHEMIE vor allem am Würzburger Modell ausgerichtet, das ein 6-semestriges Basisstudium und ein 4-semestriges Schwerpunktstudium entweder in einem klassischen Teilgebiet oder einem Spezialisierungsfach oder sogar in einem chemiefremden Fach vorsieht. Diese Neustrukturierung ist auch die Grundlage für die Etablierung des analogen Bachelorstudienganges mit 6 Semestern und darauf aufbauend des Masterstudienganges mit weiteren 4 Semestern. Diese notwendigen Reformen sollen dem Wandel in den beruflichen Anforderungen an den Chemiker Rechnung tragen und das Studium an internationalen Standards ausrichten. Zusätzlich zu dieser neuen Strukturierung wird die Bewertung der Studienleistungen nach dem Kreditpunktesystem (credit-point-system) eingeführt. Der nationale und insbesondere der wünschenswerte internationale Hochschulwechsel für deutsche wie für ausländische Studierende wird dadurch wesentlich erleichtert. Diese Graduierungen erlauben es den Studierenden sich richtig in den jeweiligen ausländischen Studiengang einklinken zu können.
Der Bachelor- und der Masterstudiengang und ebenso der Reformstudiengang CHEMIE/Diplom sind in voller Übereinstimmung mit der entsprechenden Passage aus der "Berliner Bildungsrede" des damaligen Bundespräsidenten Herzog vom 5.11.1997 zu sehen:
"Es geht nicht etwa darum, Zwischenprüfungen in Bachelor-Grade und den Magister in Master umzutaufen. Semantische Kosmetik bringt überhaupt nichts! Es muss tatsächlich gelingen, in dem neuen modularen System den Studienaufbau grundlegend neu zu strukturieren. Mit einem klaren Bekenntnis zu einem breiten Basiswissen und einer profunden Methodenkenntnis für alle im Grundstudium und einer noch tiefergehenden Spezialisierung für eine geringere Anzahl von Studenten in aufgefächerten Studiengängen und für die wenigen Studenten, die den Weg in die Wissenschaft gehen wollen."
Rahmenbedingungen für ein Studium in Halle
Der Fachbereich Chemie ist zum großen Teil in einem großzügigen Funktionalbau auf dem Weinberggelände untergebracht, der in den letzten Jahren nach modernsten Gesichtspunkten rekonstruiert wurde und noch wird. Vom Stadtzentrum aus ist dieses Hauptgebäude des Fachbereiches Chemie mit der Straßenbahn, dem Stadtbus oder auch dem Fahrrad in wenigen Minuten erreichbar. Das Studentenwerk Halle verfügt über ein umfangreiches Angebot an Wohnheimplätzen, auch in unmittelbarer Nachbarschaft am Weinberg. Schon vor der Immatrikulation kann man sich für eine Wohnheimunterbringung bewerben.
Während des gesamten Studiums stehen Praktikumsplätze termingerecht und in ausreichendem Umfang zur Ver-fügung. Die Regelstudienzeit ist somit weitgehend garantiert. Geräte, Chemikalien und Verbrauchsmaterial werden unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Eine Bafög-Unterstützung ist für diese neuen konsekutiven Studiengänge (Bachelor- plus Masterstudiengang) für alle 10 Semester möglich.
Der Bachelorstudiengang CHEMIE
Im Bachelorstudium (1. - 6. Semester) werden die essentiellen Lehrinhalte der klassischen Lehrgebiete Analytische, Anorganische, Organische und Physikalische Chemie gelehrt. Das 6-semestrige Bachelorstudium bietet ein solides Fundament, auf dem die moderne Chemie schwerpunktmäßig spezialisierend - also über das Masterstudium - aufgebaut werden kann. Dieses Angebot berücksichtigt den Sachverhalt, dass heute niemand mehr die Chemie als Ganzes beherrschen kann. Im Bachelorstudium gibt es in Halle auch eine Einführung in die Fächer Biochemie, Technische Chemie, Makromolekulare Chemie und Theoretische Chemie. Studienbegleitend sind sechs Fachprüfungen abzulegen. Nach erfolgreichem Abschluss des Bachelorstudiums wird der erste akademische Grad Bachelor of Science (B.Sc.) verliehen. Diese Graduierung stellt einen (ersten) berufsqualifizierenden Studienabschluss dar. Nach Realisierung dieses ersten Abschnittes des "Chemiestudiums" stehen mehrere Wege offen:
- Eintritt in die Berufstätigkeit entsprechend dieser Berufsqualifikation; ev. spätere Weiterführung des Studiums
- Unmittelbarer Anschluss des Masterstudiums CHEMIE an unserer Universität mit Wahl eines Vertiefungsfaches
- Hochschulwechsel innerhalb der Bundesrepublik an eine Universität bzw. einen Fachbereich Chemie, der die gewünschte Spezialisierung im Masterstudiengang anbietet oder aber ein Auslandstudium.
Der Masterstudiengang CHEMIE
Die 4 Semester des Masterstudienganges CHEMIE stehen wie im reformierten Diplomstudiengang für das Vertiefungsfach zur Verfügung, in dem die Studierenden an die modernen theoretischen und experimentellen Entwicklungen des Faches herangeführt oder in spezielle Gebiete der Chemie, die bisher nicht oder nicht in diesem Umfang gelehrt wurden, eingeführt werden. Da es den universell ausgebildeten Chemiker - ähnlich dem Ingenieur oder Mediziner - nicht mehr geben kann, wird jetzt ein Teilgebiet schwerpunktmäßig, aber mit allen notwendigen Vernetzungen in der erforderlichen Breite und mit größtmöglicher Tiefe studiert. In allen Vertiefungsrichtungen werden Pflicht- und Wahlmodule angeboten. Folgende Vertiefungsfächer gibt es am Fachbereich Chemie; davon ist ein Fach mit Beginn des Masterstudiums zu belegen:
- Umweltanalytik und Umweltchemie
- Anorganische Chemie
(Metallorg. Chemie/Homogene Katalyse; Festkörperchemie/Materialwissenschaften) - Organische Chemie
(Bioorg. Chemie; Supramolekulare Chemie) - Physikalische Chemie
(Biophysikalische Chemie; Flüssige Kristalle) - Technische Chemie
- Makromolekulare Chemie
Im Masterstudium sind ebenfalls studienbegleitend zwei mündliche Fachprüfungen abzulegen; im 3. und 4. Semester wird die 9-monatige Masterarbeit angefertigt und verteidigt. Nach dem erfolgreichen Abschluss wird ein weiterer akademischer Grad - Master of Science (M.Sc.) - beurkundet. Zusätzlich wird eine Äquivalenzbescheinigung ausgestellt, die aussagt:
- Die Masterprüfung CHEMIE entspricht der Diplomprüfung CHEMIE.
- Der akademische Grad "Master of Science" ist dem akademischen Grad "Diplom" äquivalent.
Einordnung dieser neuen Studiengänge in das bisherige universitäre Ausbildungssystem
Das international übliche 6-semestrige Bachelorstudium und das darauffolgende 4-semestrige Masterstudium entsprechen im Aufbau völlig dem Reformstudiengang Chemie (Würzburger Modell) mit dem 6-semestrigen Basisstudium und dem anschließenden 4-semestrigen Schwerpunktstudium. Die Lehrinhalte sind weitgehend identisch. Es gibt nicht eine "Diplomchemie" und eine "Masterchemie"!
Entgegen der häufig vorgebrachten Kritik führen die Chemiefachbereiche der bundesdeutschen Universitäten also nicht das US-amerikanische Bachelor- und Masterstudium ein, das es wegen der großen Inhomogenitäten in den B.Sc. und M.Sc. Standards an den amerikanischen Universitäten in dieser Form überhaupt nicht gibt.
Aber folgende Feststellungen sind richtig und bedeutungsvoll:
- Diese neustrukturierten, gestuften Studiengänge CHEMIE sind anspruchsvoller als das bisherige klassische Chemiestudium.
- Der erste akademische Grad Bachelor of Science ist berufsqualifizierend.
- Die gewählte Vertiefungsrichtung im Masterstudium und die entsprechende Masterarbeit garantieren eine exzellente fachspezifische Qualifikation.
- Trotz der insgesamt größeren Diversifizierung bietet das Bachelor- bzw. Masterstudium der/dem Studierenden größere Wahlfreiheiten. Nach der Bachelor-Graduierung kann und muss über das weitere Studium nach Begabung, Interesse oder Neigung aber auch nach dem geplanten Berufseinsatz - europaweit oder weltweit - selbst entschieden werden.
Studienberatung
Ab Wintersemester 2000/01 wird am Fachbereich Chemie auf der Grundlage dieser neuen Studien- und Prüfungsordnungen immatrikuliert. Mit der Immatrikulation ist eine definitive Entscheidung zu treffen:
Studiengang CHEMIE/B.Sc.(6 Semester)
(ab 2003/04 CHEMIE/M.Sc., 4 Semester)
oder Studiengang CHEMIE/Diplom (10 Semester/Würzburger Modell),
wobei der Wechsel zwischen beiden Studiengängen problemlos möglich ist. Allen Studienanfängern bieten wir eine individuelle, umfassende Beratung an. Wenden Sie sich rechtzeitig an die
Studienabteilung des Fachbereiches Chemie,
Kurt-Mothes-Str. 2, Deakanat: Raum 301 (3. Etage)
(Frau K. Baranowski, 0345-55 25601).
Dieses neue Angebot des Fachbereiches Chemie und auch der Martin-Luther-Universität wirft sicher viele Fragen auf, sie müssen vor Studienaufnahme beantwortet und geklärt werden.