Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Forschung

Unser Forschungsziel ist es, grundlegend neue Wege zur Synthese von kovalenten Materialien zu entwickeln. Wir versuchen mit Kontrolle und Verständnis der Synthesewege, hoch kristalline und funktionale Materialien zu erzeugen.

In unserer Gruppe arbeiten wir an einer Klasse von Materialien, bei denen aufgrund einer netzartigen Struktur eine außergewöhnliche Kontrolle über die Materialstruktur und -Zusammensetzung möglich ist. Diese netzartigen Materialien werden aus organischen Bausteinen aufgebaut, die entweder mit metallorganischen Knoten kombiniert werden, um metallorganische Gerüstverbindungen (MOFs) zu bilden, oder mit reversiblen kovalenten Bindungen, um kovalente organische Gerüstverbindungen (COFs) zu bilden. Durch die Verwendung starrer Bausteine mit starken gerichteten Bindungen zwischen ihnen können kristalline, poröse und hochfunktionelle Materialien erhalten werden.

Struktur eines Porphyrin basierten kovalenten organischen Netzwerks

Struktur eines Porphyrin basierten kovalenten organischen Netzwerks

Struktur eines Porphyrin basierten kovalenten organischen Netzwerks

Die Strukturen dieser netzartigen Materialien lassen sich direkt auf die Geometrie, Form und Eigenschaften der organischen Bausteine zurückführen. Wir nutzen daher die kreative Chemie, um neue Bausteine und damit Strukturen zu entwerfen. Neben der organischen Synthese von Bausteinen und den daraus resultierenden Materialien, untersuchen wir intensiv die oftmals komplexe Struktur dieser Materialien mittels Röntgenbeugung (SC-XRD, PXRD, PDF, etc) sowie spektroskopischen Methoden (IR, ssNMR, UV-Vis).

Aktuelle Projekte

Frustrierter Zusammenbau

Die Synthese von vorsätzlich frustrierten Linkersystemen führt zu emergentem Verhalten und Komplexität und  kann selbst als Designwerkzeug verwendet werden. Frustration wird  durch den Entwurf von Bausteinen erreicht, deren lokale Geometrie oder  Symmetrie nicht mit der Bildung ausgedehnter Strukturen vereinbar ist.

Beispielpublikation:

F. Haase*, G. Craig, M. Bonneau, K. Sugimoto, S. Furukawa*
Pseudo-5-Fold-Symmetrical Ligand Drives Geometric Frustration in Porous Metal-Organic and Hydrogen-Bonded Frameworks    
J. Am. Chem. Soc. 2020, 142, 32, 13839–13845

Topochemische Reaktionen

Retikuläre Materialien sind in der Regel porös und ihre innere Struktur ist daher zugänglich, um Reaktionen an den Porenwänden und Linker-Rückgraten durchzuführen. Durch chemische  Manipulation des Rückgrats von netzartigen Materialien können die  Struktur und die Eigenschaften des Materials stark beeinflusst werden.

Beispielpublikation:

F. Haase, E. Troschke, G. Savasci, T. Banerjee, V. Duppel, S. Dörfler, M. Grundei, A. M. Burow, C. Ochsenfeld, S. Kaskel, B. V. Lotsch,
Topochemical conversion of an imine-    into a thiazole-linked covalent organic framework enabling real-structure analysis    
Nat. Comm. 2018, 9:2600.

Neuartige Wege zu kovalenten Festkörpern

Bei derzeitig verfügbaren Synthesewegen für  kristalline kovalente Materialien gehen viele interessante  Eigenschaften, wie Leitfähigkeit, verloren. Daher untersuchen wir neue  Synthesewege, die kristalline Materialien auch mit starken kovalenten  Bindungen bauen können, bei denen diese Eigenschaften nicht verloren gehen.

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